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Das Leben hinter den Klostermauern
Das Leben im Kloster ist ein Leben in Gemeinschaft in einem ausgewogenen Wechsel von Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung.
Der benediktinische Geist ist klar spürbar. Der Hl. Benedikt legte mit seiner Regel den Grundstein für eine Ordensgemeinschaft, in der sich die Brüder und Schwestern in Respekt und Demut begegnen, sich gegenseitig inspirieren und stützen, für das Wohl der Gemeinschaft sorgen und im Miteinander wie auch auf individuellem Weg Gott suchen und ihm entgegen gehen.
Ein Gott geweihtes Leben
Wenn Sie die Nonnen von Müstair nach dem Beweggrund für ihre Entscheidung ins Kloster einzutreten fragen, dann wird Ihnen jede eine andere Geschichte erzählen. Allen gemeinsam ist aber der Wunsch, Gott näher zu kommen. Der Weg ins Kloster ist aber nicht einfach mit einem Schritt getan, es ist vielmehr ein Hineinwachsen, ein stetes Lernen. Benedikt vergleicht das Kloster mit einer «Schule für den Dienst des Herrn» (RB, Prolog,45). Er selbst sagt, dass der Weg am Anfang nicht anders sein kann als eng. «Wer aber im klösterlichen Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit, und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes. » (RB, Prolog, 49)
Nonne werden
Der Weg zum Leben im Kloster geht mit einer wohl überlegten und bewusst getroffenen Entscheidung einher. Wenn Sie am Ordensleben interessiert sind und sich von dieser Lebensform angezogen fühlen, dann können Sie sich gerne unverbindlich bei der Priorin melden. Es werden eine Reihe von Begegnungen und Gespräche folgen, Zeiten der Erfahrung in der Gemeinschaft, um sich kennen zu lernen und eine erste persönliche Prüfung der Echtheit der Berufung zum kontemplativen Leben.
Bei Interesse oder Fragen können Sie sich gerne an Priorin Aloisia Steiner wenden: +41 81 851 62 38
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Klar strukturierter Alltag
Zwischen der Vigil, dem Morgenlob, um 5.30 Uhr und der Komplet, dem Nachtgebet, um 19.30 Uhr liegen 14 Stunden klar strukturierter Klosteralltag: Beten, Psalmen und Hymnen zum Lob Gottes singen, Arbeiten, Meditieren, Lesen, Essen, Schweigen: Tag für Tag, Jahr für Jahr, Jahrzehnte, Jahrhunderte lang
Der Tagesablauf der Benediktinerinnen von Müstair ist heute im Grunde derselbe wie vor 1500 Jahren, als der Hl. Benedikt seine Regel aufschrieb. Im Zentrum steht der Glaube, die Gottsuche und -anbetung. Dabei hilft der geregelte Alltagsablauf, denn er bringt Ruhe in den Tag.
Wer aber glaubt, dass die Zeit im Kloster stillsteht und das moderne Leben vor den Klostermauern Halt macht, der hat sich geirrt. Computer und E-Mails haben Einzug gefunden in die 1250 Jahre alten Mauern. Termine und Sitzungen, Besprechungen und weltliche Aufgaben gehören ebenso zum Alltag der Nonnen wie ihr Stundengebet.
Auf den ersten Blick scheint die enge Vernetzung des Klosters mit nichtreligiösen Institutionen den geruhsamen Tagesrhythmus der Klosterfrauen zu gefährden. Aber die Spiritualität Benedikts ist nicht einfach nur eine abgehobene Geistesübung – nein, sie ist eng mit dem klösterlichen Alltag verbunden und findet somit auch in unserer heutigen multimedialen, globalen, beschleunigten Welt ihren Platz.
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